Der Winter bricht diese Tage plötzlich und eisig über die Hansestadt. Angesichts der frostigen Lage öffnet Hamburg einen Atomschutzbunker als Notunterkunft für Obdachlose. Am späten Donnerstagabend beschloss der Senat die Anlage unbürokratisch und sofort für Bedürftige zu öffnen. Eine Idee aus dem Hause Pennergame.de!
In den Pennergame-Welten schlafen die virtuellen Penner schon lange in öffentlichen Bunkeranlagen und städtischen Katakomben. Ganze Pennerbanden nutzen sogar Atomanlagen. Bis gestern war dies nur spielerische Fiktion, den wohnungslosen Menschen blieben in Wirklichkeit die Tore zu den Anlagen verschlossen. "Endlich kommt die Stadt Hamburg unserer Forderung nach. Die Obdachlosen stören ja niemanden und haben jetzt ein warmes Dach über dem Kopf", zeigt sich Marius Follert (22), Macher hinter dem Pennergame, zufrieden mit der Entscheidung.
Einige Hamburger Medien und Politiker kritisieren Pennergame seit langem scharf: Das Spiel werfe einen abschätzigen Blick auf obdachlose Menschen. Das satirische Online-Game thematisiert Obdachlosigkeit und Ausgrenzung in spielerischer Weise, jedoch führt der Weg aus der digitalen Gosse nur über ein Miteinander mit obdachlosen Freunden – fast wie im richtigen Leben. Jetzt zeigt der Hamburger Senat sein Herz und gibt den Forderungen des kritisierten Spiels nach.
Pennergame engagiert sich aktiv für Obdachlose, es spendet regelmäßig einen Teil der Einnahmen zugunsten lokaler Wohnungslosen-Projekte. Zu internationalen Anlässen wie dem Erdbeben in Haiti oder der Obdachlosenfußball-WM in Rio organisierte das Spiel auch mit seiner Community gemeinschaftliche Spendenaktionen.
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